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und international
tätigen Tierärztinnen
und Tierärzten
Durchfall ist für Kälber in den ersten Lebenswochen eine lebensbedrohliche Erkrankung.
Neben der verminderten Milchaufnahme kommt es durch den Durchfall zu teils massiven Flüssigkeitsverlusten. Die Kälber können ihren Flüssigkeits- und Elektrolytbedarf über die Milch alleine nicht mehr decken und es kommt zu Austrocknung und Organschäden sowie Anfälligkeit für andere Erkrankungen.
Durchfallursachen in den ersten Lebenswochen:
Da für jede der oben genannten Ursachen eine andere Therapie zu wählen ist, muss vor Therapiebeginn eine genaue Diagnose durch den Tierarzt gestellt werden, um den bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen.
Die wichtigste Therapie besteht jedoch aus Flüssigkeits- und Elektrolytersatz. Hierfür besonders gut geeignet sind z.B. Diakur und Effydral. Kälber mit Durchfall müssen unbedingt weiterhin die volle Ration Milch bekommen, da die Milch in den ersten Lebenswochen die einzige Energiequelle für Kälber ist und bei richtiger Fütterung kein Durchfall durch die Milch verursacht wird.
Tränkeplan Durchfallkalb anhand eines Praxisbeispieles:
Ein 50kg schweres Kalb mit leichtem Durchfall und mittelschwerer Austrocknung benötigt 13,5 Liter Flüssigkeit pro Tag!
Die Menge ergibt sich aus dem täglichen Milchbedarf und den Verlusten aufgrund des Durchfalls:
Aufgrund des schlechteren Allgemeinzustandes bei Durchfall trinkt das Kalb aber meistens weniger und die Austrocknung schreitet weiter fort. Hier hilft nur noch die Therapie mittels Dauertropfinfusion um das Kalb vor dem Tod durch Austrocknung zu bewahren.
Bei leichten Durchfällen können Kälber ihren Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt selbst regulieren wenn Ihnen ausreichend frisches Wasser und Salzlecksteine angeboten werden.
1. Tierhaltungsverordnung; BGBl. II Nr. 485/2004 idF BGBl. II Nr. 530/2006
MINDESTANFORDERUNGEN FÜR DIE HALTUNG VON RINDERN, Punkt 3.3:
...Über zwei Wochen alte Kälber müssen über die Milch- oder Milchaustauschertränke hinaus Zugang zu geeignetem Frischwasser oder anderen Flüssigkeiten in ausreichender Menge haben, um ihren Flüssigkeitsbedarf decken zu können. Bei erhöhtem Flüssigkeitsbedarf, insbesondere bei sehr hohen Temperaturen oder bei Krankheit, muss in jedem Fall der ständige Zugang zu geeignetem Frischwasser sichergestellt sein.